Die Einstellung der Gottesdienste in der Kirche Maria Hilf 1995 sowie das Verbot des Zutritts von Pilgern wurde mit der Durchführung der laufenden Grubenarbeiten begründet. Davon aber, dass es sich um eine durch und durch konstruierte Angelegenheit handelte zeugte schon die Tatsache, dass allen anderen Besuchern, wie zufällig vorbeikommenden Urlaubern oder den Kindern aus dem Zuckmantler Erholungsheim bei ihren Bergwanderungen in der Umgebung des Marienheiligtums niemals Einhalt geboten wurde, während hingegen andere Besucher wohl willkommen waren, nämlich….Vandalen. Und alle Beweise ihrer unheilvollen Tätigkeit zeugten davon, dass es sich nicht um zufällige, sondern von irgendwoher gelenkte und zielgerichtete Beschädigungen handelte, die letztlich auch den Grund zur vollständigen Liquidierung der Anlage liefern sollten.

Während sich der Administrator P. E. Štula und P. E. Morcinek zusammen mit anderen Gläubigen um die Erhaltung der Kirche bemühten, kam es in sie ohne Rücksicht auf historische oder künstlerische Werte zu bestialischen Verwüstungen. Stufe für Stufe wurden der Altar, die Kirchenbänke und zuletzt auch noch die Orgel zerstört. Der gepflasterte Kirchenboden, die Marmoreinfassungen, die Stufen und das Kapellgewölbe wurde demoliert. Aus diesen Materialien wurde später das nicht weit weg gelegene Autobuswartehäuschen errichtet. Und das alles am heiligen Tage unter der besorgten Aufsicht der Polizei. In dieser ganz unerfreulichen Situation bekam der Zuckmantler geistliche Verwalter P. E.Gottsmann Besuch. Die Beamten der Bezirks- und Kreiskirchenbehörde, unter der Begleitung von Ordinarius Veselý, kamen um die schriftliche Zustimmung zum Niederreißen von Maria Hilf. Hart gingen sie gegen den alten und kranken Priester vor, dieser aber gab nicht nach.

Die Oberbehörde war aber entschlossen, die Demolierung um jeden Preis durchzuführen.

Eine Atempause im Kampf um die Erhaltung des Heiligtums brachte für kurze Zeit der Prager Frühling 1968 Die Gläubigen, unter der Führung des neu ernannten Administrators P. Metoděj Nečas, waren sich rasch dieser Chance bewusst und beseitigten die ärgsten Schäden. Diese kurze Zeit der Demokratisierung löste aber wieder eine straffe "Normalisierung" ab; der Kampf gegen die Kirche entbrannte von neuem. Das Schlusskapitel in der tragischen Geschichte des Wallfahrtsortes wurde am 16. Mai 1973geschrieben. Es blieb nur der letzte Akt übrig : Die Bekanntgabe des Befehls, dass die Kirche augenblicklich das Holzergerüst abbaue und Zement, Sand und anderes Baumaterial wegschaffe. Zum Niederreißen des neuen Blechdaches blieben den Gläubigen nur fünf Tage.

Mit Schmerzen entfernten sie aus der Waldeinsamkeit alles, was ihr Opfermut in den letzten Monaten zusammengetragen hatte. Die letzte Hoffnung zerstarb endgültig am 22. September 1973...

Nichts sollte daran erinnern, dass hier einst ein Gotteshaus stand. 

Alles, was Gottes Liebe und Kraft dokumentierte, musste verschwinden, einschließlich Dankesbriefen für die Heilung. Die Bulldozer beendeten die Arbeit des Zorns und zerstörten unzählige dankbare Marmorplatten, eine Reihe von Krücken und Prothesen, Bandagen und dergleichen, die die dankbaren Pilger dort abgelegt hatten, um ihre Genesung zu beweisen.

Bulldozer vollendeten das Werk des Bösen. Alles, was Gottes Liebe und Macht bewies, sollte verschwinden: Dankschreiben für Errettung aus Not und die vielen marmornen Motivtäfelchen an den Wänden. Das wurde alles wieder zu Staub gemacht. Nur Steine erinnerten, dass der zufälliger Wanderer auf geheiligtem Boden stand. Eine leere Einöde inmitten von Unkraut und Brennesseln, rundum traurige Überreste : Teile des Zwiebeldaches, dort und da hinfallende Trümmer, ein Engel ohne Kopf.

Aber Gottes Wege sind unerforschbar und wer von uns weiß schon, welchen Sinn gerade der Leidensweg seines Zuckmantler Gedenkortes hatte? Was hatte der Herr mit dem Ort vor ?