Die Quälereien des Dreißigjährigen Krieges drangen bis in die Schlesischen Berge vor. Als die Schweden 1647 gegen Zuckmantel zogen, verließ die Bevölkerung Haus und Hof. Sie konnte das nackte Leben nur durch die Flucht ins Gebirge retten. Die Frau des örtlichen Metzgers, Anna Tannheiser, welche in gesegnetem Zustande war, fand ungefähr eine Stunde vom Ort entfernt einen sicheren Platz auf dem Berg Boží dar / Gottesgabe. An diesem Ort nun, der von einer Feldswand wie mit einer Mauer umgeben, verborgen durch mächtige Tannen, so geschützt war, dass ihn die Feinde nicht bedrohen konnten, wurde die Frau von den Wehen überrascht. In dieser Notlage bat sie Gott inständig um Hilfe und die Heilige Jungfrau um ihre Fürbitte. Und sie wurde erhört. Am 18. Juli gebar sie hier einen gesunden Jungen, namens Martin, mit dem sie bald nachhause zurückkehren konnte. Aus dem Knaben wurde ein ehrenhafter Mann, der es bis zum Ratsherrn seiner Heimatstadt brachte. Dessen Tochter, Dorothea Weiß, erfüllte dann den letzten Willen von Anna Tannheiser. Sie ließ vom Maler Simon Schwarz ein Bild - Maria die Gottesgebärrein – anfertigen das sie in der Waldeinsamkeit, wo ihr Vater geboren worden war, an einer Tanne anbringen lies.

Im Oktober 1718 und im darauffolgenden Jahr wurde dieser Ort Ziel der ersten Wallfahrer. Langsam kamen immer mehr Verehrer der Jungfrau Maria aus dem Freiwaldauer Gebiet (Jesenicko) und aus weiter entfernt liegenden Gegenden hierher. Im Laufe von zehn Jahren wurde nun eine Kapelle errichtet und die Aufzeichnungen einer bischöflichen Visitationskommission, bestehend aus einem Priester und zwei Ärzten, belegen schon für diese verhältnismäßig kurze Zeit nicht weiniger als fünf Wunderheilungen.

  • Foto: Das ursprüngliche Marienbild es befindet sich jetzt in der Pfarrkirche Zuckmantel.

Auf Wunsch der Gläubigergemeinde von Zlaté Hory / Zuckmantel genehmigte das „Bischöfliche Amt zu Breslau / Wroclaw", dass ein sehr schönes wundertätiges Bild -eine Kopie der berühmten Passauer 'Madonna mit Kind' von Lucas Cranach - 1729 in die hiesige Pfarrkirche überführt werde; für die Waldkapelle fertigte man eine andere Kopie an. Bald aber drohte dem jungen Wallfahrtsort zum erstenmal Gefahr. Die „Aufklärungsreformen" Kaiser Josefs II. drangen sogar bis hierher vor und 1785 wurde von der Oberbehörde die Niederreißung der hölzernen Kapelle befohlen. Die Bevölkerung von Zuckmantel, vom bischöflichen Amt unterstützt, wehrte sich. Eine Berufung wurde zwar abgewiesen, zur Niederreißung kam es aber dennoch nicht, weil sich in der näheren und weiteren Umgebung kein Mensch fand, der diesem behördlichen Befehl nachgekommen wäre.

Mit goldenen Lettern verewigte sich der Erzpriester Dr. Philipp Dittrich, der 1830 nach Zuckmantel gekommen war, in der Historie von Maria Hilf. Der wachsende Ansturm der Pilger brachte ihn auf den Gedanken, anstelle der Kapelle - schon längst genügte sie nicht mehr den Anforderungen - eine Kirche zu bauen. Auf die Frage, woher er dafür in diesem armen Landstrich das Geld nehme, antwortete er: „Ich kenne eine Frau, die unschätzbaren Reichtum besitzt, sie wird uns die Kirche ihrem Ruhme weihen."

  • Foto: Kopie des ursprünglichen für die Waldkapelle 1729 angefertigten Bildes. Während der Zeit der Zerstörung durch das Kommunistische Regime war das Bild bei verschiedenen Familien versteckt. Bei der Weihe der wiedererrichteten Kirche 1995 wurde das Bild nach mehr als vierzig Jahren an seinen ursprünglichen Platz zurückgebracht.

Dieses Vertrauen hat sich als richtig erwiesen. Als das Gebäude bekannt wurde, leistete jeder marianische Anbeter alles, was er tun konnte. Wohlhabende Geschenke, arm an unserer eigenen Arbeit. Die Pilger brachten Ziegel, Sand und Steine ​​zur Baustelle.

Der Grundstein wurde 1834 gelegt und zur feierlichen Einweihung kam es zu Maria Geburt, dem 8. September 1841.í Panny Marie 8. září 1841.

Der Fleiß der Zuckmantel Geistlichkeit und die opferbereite Liebe der Gläubigen zeitigten immer neue Erfolge in ihrem Bemühen um den Wallfahrtsort. Dank des tapferen und von den Nazis verfolgten Priesters P. Vinzenz Braunerwurden einige Zubauten am Kreuzweg und an der Martha- und Annekapelle vorgenommen. Am Heiligen Brunnen wurden anschließend auch Reparaturen vorgenommen.

Foto: Pilger vor der ursprünglichen Kirche

Vor dem zweiten Weltkrieg schätzte man die Zahl der Pilger jährlich auf 80-100 000.